Dienstag, 23. Dezember 2014

Der Nussknacker

Verblüffend: Licht und Technik im ersten Teils waren so perfekt, dass mich ein Teenager in der Pause fragte: "Wissen Sie, ob das eine Leinwand war?" Unglaublich, aber auch uns kamen die Straßen- und die Zimmerszenen wie ein Animationsfilm vor. 
Das Auge hatte wahrlich satt zu tun, um all die „Figuren“ zu deuten damit wir sie unserem ständig fragenden Patenkind Rihana zuflüstern konnten: Der Teufel. Geister. Himmel. Engel. Schneeflocken. Harlekine. 
Ach ja, die Glitzerkleider - sie hatten es ihr ganz besonders angetan. Sie allein waren der Grund für ihren Spontan-Entscheid: "Ich möchte auch ins Ballett." Das muss sie jetzt wohl mit ihren Eltern ausmachen.

Weil wir uns an das Fotografierverbot hielten, bedienen wir uns zweier Fotos von
Jochen Klenk, die auch auf der Homepage des Badischen Staatstheaters gezeigt werden. 


Sabrina Velloso (Clara Cratchit), Ensemble - Foto: Jochen Klenk
Foto: Jochen Klenk

Marcos Meñha (Scrooge), Kinderballett - Foto: Jochen Klenk
Foto: Jochen Klenk

Sonntag, 30. November 2014

Dschungelbuch

Vor Zwei holten wir Arian und Rihana ab – heute war Theatertag. 
Mit zwei mal Bus-Umsteigen waren wir mit den Kindern am Staatstheater. Zwanzig Minuten später begann „Das Dschungelbuch“ – zwar etwas anders als ich es kannte, aber Mogli war da, Balu und Kaa waren dabei, natürlich auch Shir Kan, Bagheera und Tabaki - ganz wie früher und doch ganz anders. Wir hatten Plätze in der ersten Reihe und waren so noch näher am Geschehen. Hingucker aus der Theater-Werkstatt: die schier endlose Schlange Kaa, die aufspannbaren Wolfsgesichter, der kleine Mogli als Puppe, die fliegende Fledermaus an der Stange, Bagheeras leuchtende Augen … wurde es dunkel oder laut, suchten Rihanas kleine Hände den Kontakt zu meiner Elle – sicherheitshalber. 

Uns hat's gefallen: da war Dynamik drin und Fantasie und Farbe – wie's im Dschungel halt so ist. Die einzige Frage, die Rihana nach dem Stück beschäftige, war: Wo kam die Stimme vom kleinen Mogli her? 



Samstag, 25. Oktober 2014

Mia schläft woanders

Unser Patenkind Amina schlief woanders: (Mandeloperation, aber es geht ihr schon wieder gut), deswegen kamen Rihana und ihr Bruder Arian in den Theatergenuss.



Die Kinder bekamen die kleine Sony und sie fotografierten sich und uns und was ihnen sonst noch im Wege stand, schwindelten uns glaubhaft vor, dass sie zwei Mäuse hätten, jede in einem eigenen Käfig, Felix die eine, Isabell die andere; Rihana tat geheimnisvoll, suchte vorsichtig tastend in ihrer Jackentasche nach dem Mäuschen, sodass wir tatsächlich an Isabells Existenz glaubten und ihr spitzes Schnäuzchen in Rihanas Hand sahen, aber ... es war nur Stella, die Kuschelstoffmaus. Wir fanden: Das war perfekt gespieltes Theater.




Mia schlief heute auswärts und Mias wilde Träume erschreckten Rihana. Gut, dass der große Bruder neben ihr saß. Wir glauben es hat ihnen beiden gefallen – uns sowieso - zumindest gab es auf Nachfrage "Sehr spannend und nicht langweilig" in der Benotung. Das versprochene Eis auf dem Rückweg fiel gleich zwei mal aus: die Eisdiele hatte zu, und am Bahnhof ist die Eis-Zeit für dieses Jahr zu Ende, stattdessen werden dort jetzt Donuts verkauft. Die Kinder suchten sich einen schokoladigen mit Smarties aus und wir uns je einen MoMo-Kopp (= Moccamohrenkopp). 





Montag, 13. Oktober 2014

Frierschlotterschwitz

Das war für Babys“, sagte Rihana, 6 Jahre, nach der Vorstellung, als sie erfuhr, dass FRIERSCHLOTTERSCHWITZ für Kinder ab 3 Jahre war. 
Wir haben sie und ihre Freundin Amina beobachtet, wie sie mit den Darstellern frierend 
in die dicken Winterjacken krochen, wie sie den Atem anhielten, als die Beiden sich schlotternd in den Armen lagen und einer in des anderen Hosentaschen seine kalten Hände wärmte; und dann die Hitze, diese gnadenlose Hitze, die sogar Erwachsene nach der Wasserflasche greifen ließ. 

Am Rande der blauen Wüste, auf roten Kissen kniend, schwitzten und litten sie mit. Dann die Erlösung mit den Sprayflaschen, deren feiner Wassernebel so schön im Licht zu sehen war, und ein Kind meinte es sei Feuer, weil der Nebel wie Rauch über den Köpfen schwebte.

Nach der Vorstellung abgefragt, war der Einen der akrobatische Tanz und der Schnee, den ihr ein Schauspieler auf die Haare warf, erwähnenswert und fand die Andere das Hin- und Hergeschiebe des Kissens zu Beginn der Vorstellung „ziemlich doof“. Die Eiswürfel am Schluss dagegen waren der Hit. Unsere Patenkinder machten an diesem Tag Fotos von sich und dem Theater rund ums Theater. Bereitwillig ließ sich Frau Franke im Foyer der Insel ablichten – ihre roten Stiefel hatten es den Kindern angetan.






FRIER

SCHLOTTER

SCHWITZ





Sonntag, 21. September 2014

Theaterfest 2014


Theaterfest  2014. Da mussten wir hin, auch ohne Patenkinder. Wir nahmen den Weg durch den Zoo, begrüßten Benny, der sich mit schepp gedrückter Schnüss den Besuchern zeigte, gingen zügig zum Ausgang Nancy-Halle und ebenso zügig zum Staatstheater, wo gerade die Stadträtinnen und Stadträte begrüßt wurden. Wir suchten Interessantes für die Kamera, mussten schon bald die Sonne meiden und Wasser kaufen - weil vergessen, trafen Nicole und ihre Kultur-Patin und trafen Tobis Kultur-Patin ohne Tobi. Fress- und Theaterstände, wie im letzten Jahr - Bratwurscht und Pommes roch man überall, es soll aber auch Spinat-Tarte gegeben haben. Wir aßen eine gepuderte Waffel und gedachten unseres eigenen Waffeleisens, das ein nutzloses Dasein auf unserem Küchenschrank fristet. Die Dramaturgie saß mit am Tisch: der Mann schwärmte von Omas Waffeln, die aus Kartoffelteig gemacht, dennoch mit Süßem und nicht pikant gegessen wurden.
War mehr Publikum als im letzten Jahr? Es gab Pärchen und Einzelgänger, die ihre Theaterliebe mit auffallender Kleidung zeigten, als wäre heute kein Fest für alle, sondern die Komische Oper angesagt und es gab Typen wie Jenen, der mit ansehnlichem Bierbauch über bayrischer Lederhos'n auffem Rad'l ankam. Auch gut war ein Obdachloser, der sein Rad mit Hausstand auf Hänger an der Waffelbäckerei vorbei schob, dort kurz stehenblieb und deklamierte: Be or not to be ... Zwar sitzend und zu ihm hoch guckend, schaute die Angesprochene misstrauisch auf ihn herunter. Der lachte und schob weiter - dann erst lachte auch die Frau. Später spielte eine mehrköpfige Band der Lebenshilfe e.V., die sich Dickes Blech nannte und erstaunlich gut eingespielt war. Wir fotografierten sie alle: die Darsteller der "Komischen Oper", die richtig guten Typen, die Normalos und die Fans vom Dicken Blech. Nach Eins wurde es in und ums Theater so richtig voll und wir machten ein bisschen Platz für andere Besucher.










Samstag, 26. Juli 2014

2. Kammerkonzert

Zitat, Badisches Staatstheater:
"Deutschland, England, Irland, Spanien, Tschechien, USA, Argentinien, Japan, Russland, Kenia, Italien und Griechenland sind die Stationen der musikalischen Weltreise für vier viersaitige und vielseitige Orchestermusiker der BADISCHEN STAATSKAPELLE. In diesen Ländern treffen sie nicht nur auf schöne Musik, sondern auch auf den einen oder anderen Einheimischen – von der leibhaftigen Queen beim 5-o’clock-tea bis zum feurigen Stier in der Arena, alle gespielt von Gunnar Schmidt und Lisa Schlegel aus dem Schauspiel-Ensemble. Doch damit die Musiker auf ihrem Weg über Meere und Kontinente rechtzeitig und heil ankommen, müssen auch die kleinen und großen Zuschauer mithelfen..."

Wir waren mit Amina heute im Kleinen Haus des Badischen Staatstheaters.
Das Kammerkonzert für Kinder "Auf 16 Saiten um die Welt" hat uns dreien richtig Spaß gemacht.
Da Amina sehr lebhaft ist, fand sie die "Bewegungstherapie" ganz toll. Und das ellenlange Wort Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch, ein Ort in Wales, hat ihr auch imponiert.
"Die Musik, die gespielt wurde, fand ich gut. Die Vogelscheiße war wahrscheinlich Joghurt. Dass einmal die Frau nicht gekommen ist, war nicht so schön. Am witzigsten war (in Argentinien) die Frau, die sich die Lippen geschminkt hat und der Mann, der die Rose gehalten hat. Der Mann, der mit dem Hut (USA) telefoniert hat, hat mir auch sehr gut gefallen. Das japanische Mädchen hat wunderschön gesungen." 


Es war die letzte Vorstellung für diese Saison.



Sonntag, 13. Juli 2014

Kulturlotsenfest

Mit unseren "Ersatzkindern" Arian und Rihana hatten wir einen interessanten Mittag in der Insel. 
Wir lümmelten unter rosa Stoffbahnen, inmitten einer Kissenlandschaft und hörten Finn-Ole Heinrich zu. Der verriet uns, verpackt in eine lustige Geschichte, das Rezept für eine Kleine-Schwester-Suppe. Die zweite Geschichte handelte vom Mädchen Maulina Schmitt. Hier der Klappentext des Buches Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina Schmitt:
Maulinas Welt ist aus den Fugen geraten: Sie muss die Trennung ihrer Eltern verdauen, einen Umzug schlucken und sich an einer neuen Schule zurechtfinden. Ihr Vater, "der Mann", hat sie und ihre Mutter aus dem geliebten Königreich der Kindheit, genannt: „Mauldawien“, rausgeworfen. Die beiden sollen jetzt in der lahmarschigen Siedlung "Plastikhausen" glücklich werden. Aber "der Mann" hat seine Rechnung ohne Maulina Schmitt, den größten Mauler unter der Sonne gemacht. Maulina wird das Königreich zurück erobern. Mit aller Kraft und aller Wut - Und wenn Maulina wütend ist, bleibt kein Stein auf dem anderen.
Leider hatten wir die Anmeldung für das Theaterstück Stadt, Land, Fluss verpasst, aber als alle anderen Kinder im Theater waren, gehörte uns der Hof und alles vorhandene Spielzeug fast allein. Unsere kreativ gestalteten WM-Plakate konnten sich sehen lassen und trugen sicherlich mit zum Gewinn des vierten Sterns bei.

Der Höhe- und gleichzeitig der Schlusspunkt, war die meterhohe Styroportorte, die von den Kindern verziert und zum Abschluss geplündert werden durfte. 








Freitag, 20. Juni 2014

Mit Amina im ZKM

 Den Film "Hammering out" fand Amina sehr lustig ...  
... und das Grammophon im Außenbereich hat sie auch begeistert.



Die Seifenblasen sind immer ein Renner

Donnerstag, 24. April 2014

Theaterführung

Viertel vor Zwei fuhren wir mit Jasmin und Amina zum Staatstheater. Der Blick hinter die Kulissen war ihnen einen Tick zu lang, uns nicht. Beeindruckend, wie viele Werkstätten und Personal ein Theater benötigt und wie weitläufig und verwinkelt das Karlsruher Staatstheater ist.
Noch vor Ende der Führung schwand die Aufmerksamkeit und das Interesse der meisten Kinder. Wir saßen danach noch ein bisschen vor dem Theater in der Sonne – Amina und Jasmin durften Nettes halben Streuseltaler von gestern essen (Jasmin hatte später Bauchweh. Vom Taler?), dann fuhren wir übern Bahnhof zurück auf den Bergwald.